Hohe Arbeitslosigkeit durch Corona-Krise – Auswirkungen auf Problemgruppen am Arbeitsmarkt

Eine der bedenklichsten und mittelfristig gefährlichsten sozialen Auswirkungen der Corona-Krise ist die dramatisch gestiegene Arbeitslosigkeit. Auch wenn diese wieder sinken wird, sobald die Weltwirtschaft insgesamt wieder anspringt, so sind sich viele Arbeitsmarktexpert*innen darin einig, dass ein nicht unwesentlicher Teil davon bleiben wird, wenn man nicht entsprechend gegensteuert. V.a. die sog. Problemgruppen, für die es schon vorher schwierig war, (wieder) eine Beschäftigung aufzunehmen, sind durch die Corona-Krise angewachsen. Angesichts dieser Entwicklung droht das Szenario einer anhaltend hohen Langzeitarbeitslosigkeit für bestimmte Gruppen der Gesellschaft. Es handelt sich dabei um Jugendliche, Ältere, gering Qualifizierte, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen/Behinderungen. Bei den Jugendlichen sind sogar neue arbeitsmarktpolitische Zielgruppen (erfolgreiche Schulabgänger*innen mit einer Lehrzusage, Schul- und Hochschulabsolvent*innen und Studierende, die sich ihr Studium durch einen Job finanzieren) dazugekommen. Eine solche Entwicklung birgt die Gefahr mittel- bis langfristig die gesellschaftliche Stabilität zu untergaben.

Beim Mediengespräch wird die besondere Betroffenheit und Arbeitsmarktsituation dieser Gruppen differenziert und auf Basis wissenschaftlicher Studien herausgearbeitet. Gleichzeitig werden aber auch Lösungsansätze und Interventionsmöglichkeiten zur Vermeidung einer solchen möglicherweise tiefgehenden Spaltung der österreichischen Gesellschaft von den beiden teilnehmenden Expert*innen präsentiert. Entsprechend den unterschiedlichen Problemlagen sind umfassende Maßnahmen erforderlich, die den Bedürfnissen und Problemen der jeweiligen Zielgruppe Rechnung tragen. Sie sollten rasch einsetzen, da Arbeitslosigkeit Narben hinterlässt, und nachhaltig sein, d.h. stabile Beschäftigungsverhältnisse ermöglichen sowie zu einem Strukturwandel in Richtung einer sozialen und ökologischen Wirtschafsweise beitragen.

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INPUTS

Moderation:
Dr. Manfred Krenn
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz

Materialien

Aufzeichnung der Inputs

Kurzvideo mit Johann Bacher