Steinige Bildungswege und hilfreiche Unterstützung – Problemlagen und erfolgreiche Maßnahmen für Jugendliche (Mediengespräch, 27.06.2023)

Nicht nur beim Bedarf an Nachhilfe zeigt sich, dass die Schulen viel an die Familien auslagern, viele Familien jedoch die an sie gestellten Anforderungen nicht erfüllen können. Auch wenn auf dem Bildungsweg Entscheidungen zu treffen sind – etwa die Schul- und Ausbildungswahl nach der Mittelschule- erhält nur ein Teil der Schüler*innen die dafür notwendige Unterstützung. Das wirkt sich negativ auf ihre Bildungsziele und auf die Chancen aus, diese zu erreichen. Es zeigt sich aber, dass öffentliche Beratungsangebote geeignet sein können, Jugendliche zu unterstützen. Es ist also durchaus möglich, die Überforderung der Familien auszugleichen.

Aus Anlass des zu Ende gehenden Schuljahres stellen Wissenschafterinnen in diesem von Diskurs. Das Wissenschaftsnetz organisierten Mediengespräch Forschungsergebnisse aus zwei Projekten mit Jugendlichen vor: einmal zum Zusammenhang von familiärer Unterstützung und Berufs- und Bildungsvorstellungen am Übergang nach der (Neuen) Mittelschule und einmal darüber, wie Jugendliche Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen von „Ausbildung mit 18“ einschätzen.

Am Ende der Neuen Mittelschule erleben junge Menschen einen wichtigen Übergang: In Österreich müssen sie dann über ihren weiteren Berufs- und Bildungsweg entscheiden. Dieser Übergang wird von Aspirationen und Entscheidungen gerahmt. Auf Basis der Längsschnittstudie „Wege in die Zukunft“ wurden Muster der Entstehung sowie Stabilität und Wandel von Berufs- und Bildungszielen mit Jugendlichen ab dem Alter von 14 Jahren untersucht. Auch wenn die Jugendlichen mehrheitlich stabile Berufs- und Bildungsziele haben, gibt es auch Jugendliche mit instabilen und diffusen Bildungszielen. Eltern sind in diesem Prozess wichtig durch ihre Erwartungen, Unterstützung – allerdings in Abhängigkeit von der eigenen Bildung. Fehlende und unklare Ziele behindern einen erfolgreichen Bildungsweg. 

In einer Sonderauswertung der Studie „Wege in die Zukunft“ sowie im partizipativen Forschungsprojekt „CoAct“ wurden die Perspektiven junger Teilnehmender auf die Übergangssituation und auf unterschiedliche Maßnahmen der Ausbildung bis 18 erhoben. Die Wege der jungen Menschen in die Maßnahmen waren meist durch schwierige Bedingungen geprägt, die sich auf ihre Bildungswege auswirkten (Diskriminierung, ungünstige familiäre Verhältnisse, Mobbing, Gesundheit). In den Maßnahmen gibt es eine besonders große Zufriedenheit mit dem Jugendcoaching und dem AusbildungsFit. Vor allem der klient*innenzentrierte, kompetenzorientierte und längerfristige Ansatz dieser Maßnahmen wird von Jugendlichen als besonders hilfreich empfunden. Die Maßnahmen können somit bisherige Benachteiligungen teilweise kompensieren und Jugendliche angemessen unterstützen.

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INPUTS:

Moderation: Manfred Krenn
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz

Aufzeichnung der Inputs