Grüne Berge, leere Pisten – Klima, Schnee & Tourismus in Zeiten der Klimakrise (Mediengespräch, 24.01.2024)

In der öffentlichen Debatte nimmt die Sorge um schneelose Winter eine immer größere Bedeutung ein. Vor allem der Skitourismus steht vor riesigen Veränderungen. Wie umkämpft die Frage des Umgangs mit den klimakrisenbedingten Verwerfungen ist, sieht man an den hitzigen Debatten rund um den Ski-Weltcup in Sölden. Doch Veränderungen wird es geben müssen: Denn der Sachstandsbericht Klimawandel und Tourismus zeigt, dass die Lufttemperatur in Österreich seit Ende des 19. Jahrhunderts noch stärker angestiegen ist als im weltweiten Mittel, nämlich um +1,8°C. Von einem weiteren Temperaturanstieg von +1,3°C (im Vergleich zu den Jahren 1971–2000) bis zum Jahr 2050 ist auszugehen. Als Folge der Erhitzung haben die natürliche Schneedeckendauer und Schneehöhe bereits im Westen und Süden Österreichs seit 1950 in allen Höhenlagen abgenommen. Auch die Zeiträume, in denen eine technische Beschneiung möglich ist, werden kleiner. Zu den weiteren Folgen gehört auch das erhöhte Risiko von Extremereignissen wie Überflutungen, kleinräumige Starkregen, Gewitter und Hagel. Wenn bis zum Ende des Jahrhunderts keine ausreichenden Klimaschutzmaßnahmen erfolgen, dann könnte der Anteil schneesicherer Skigebiete bei derzeitiger Beschneiungskapazität auf nur mehr 11% sinken. Dies betrifft nicht nur den Wintersport als Einnahmequelle, sondern auch das besondere Landschaftserlebnis einer verschneiten Bergwelt.

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Moderation: Dr. Alexander Behr
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz