Bodenverbrauch in Österreich dramatisch hoch (Mediengespräch am 24.3.2022)

Der Bodenverbrauch ist eines der größten Umweltprobleme in Österreich. Zwischen 2010 und 2020 sind durchschnittlich jedes Jahr knapp 5840ha Boden verloren gegangen, das entspricht beinahe der Fläche von Manhattan. Die Zielvorgabe des Regierungsprogramms, pro Tag nicht mehr als 2,5ha Boden zu verbrauchen, wurde 2020 um mehr als das Vierfache überschritten, der strengere Zielwert des WWF von 1ha/Tag sogar um mehr als das Zehnfache.

Dabei gehen die Bautätigkeiten in erster Linie zu Lasten landwirtschaftlich genutzter Böden, also jenen Böden, die unsere Ernährung sichern sollen. Wie riskant internationale Abhängigkeiten insbesondere bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln sind, wird uns gegenwärtig durch den Ukraine-Krieg erschreckend vor Augen geführt. Aber Böden schützen uns zudem vor Hochwasser, sind elementar für Biodiversität und von großer Bedeutung als Kohlenstoffspeicher zur Eindämmung der Klimakrise. Trotzdem findet das Thema kaum Beachtung in der politischen Diskussion.

Das Mediengespräch gibt wissenschaftliche Einblicke in die systemischen Ursachen für den immensen Bodenverbrauch, nimmt konkrete Bauvorhaben in der Lobau, in Villach, Ohlsdorf und an anderen Orten in den Blick und zeigt auf, welche Maßnahmen möglich wären, um dem Problem des Bodenverbrauchs zu entgegnen.

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Die Expert*innen

Moderation: Mag. Sofia Palzer-Khomenko

Aufzeichnung der Inputs