Lieferkettengesetz unter Druck – Was bleibt von der EU-Richtlinie? (Mediengespräch, 14.10.2025)

Die EU-Lieferkettenrichtlinie (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) gilt als Meilenstein für den Schutz von Umwelt- und Menschenrechten entlang globaler Wertschöpfungsketten. Doch kaum beschlossen, steht sie bereits wieder zur Disposition: Mit dem sogenannten Omnibus-I-Paket und den jüngsten Vorschlägen von Kommission, Rat und Parlament droht eine deutliche Abschwächung. Der Geltungsbereich soll reduziert, die Berichtspflichten gelockert und die Haftungsregeln eingeschränkt werden. Zentrale Elemente der Richtlinie geraten damit ins Wanken.

Eine Schwächung hätte weitreichende Folgen: Sie würde nicht nur die rechtlichen Pflichten von Unternehmen verändern, sondern auch wirtschaftliche und soziale Auswirkungen nach sich ziehen. Im Gegenzug wäre eine konsequent umgesetzte CSDDD eine Chance, faire Wettbewerbsbedingungen zu fördern und die Position von Arbeiter:innen weltweit zu stärken.

In diesem Mediengespräch von Diskurs. Das Wissenschaftsnetz beleuchten Johannes Jäger und Manfred Nowak die wirtschaftlichen, rechtlichen und menschenrechtlichen Dimensionen der Richtlinie. Sie diskutieren, welche Folgen die geplanten Änderungen für Unternehmen, Beschäftigte und globale Lieferketten haben – und was auf dem Spiel steht, wenn Europas ehrgeizigste Nachhaltigkeitsinitiative verwässert wird.

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Moderation: Anna Hasenauer
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz