Klima und Biodiversität brauchen gemeinsame Lösungen – jetzt (Mediengespräch, 12.11.2025)

Die Biodiversität steckt in einer stillen, aber tiefgreifenden Krise – auch in Österreich. Lebensräume verändern sich und verschwinden, Arten sterben aus, genetische Vielfalt geht verloren. Haupttreiber sind menschliche Nutzungen und der Klimawandel. Der Verlust der Biodiversität und der Klimawandel stehen in enger Wechselwirkung und verstärken sich gegenseitig – mit weitreichenden Folgen auch für die menschliche Gesundheit und das Wohlergehen (IPBES 2019).

Österreich hat eine besonders hohe Biodiversität, aber ist auch besonders stark betroffen. 82 % der geschützten Lebensräume und 85 % der geschützten Arten sind derzeit in keinem günstigen Erhaltungszustand. Besonders empfindlich reagieren die Alpen auf die Folgen des Klimawandels.

Biodiversität ist kein Randthema. Funktionierende Ökosysteme bilden die Grundlage unserer Gesellschaft: Intakte Ökosysteme speichern Kohlenstoff, schützen vor Naturgefahren und sichern unsere Ernährung. Zahlreiche Studien zeigen, dass diese Leistungen eng mit einer hohen Artenvielfalt in Ökosystemen verknüpft sind (Isbell et al. 2011). Geht diese Vielfalt verloren, verlieren wir auch ihre Leistungen.

Lösungen müssen vernetzt gedacht und jetzt umgesetzt werden. Dies kann auch wirtschaftliche Anreize setzen: Jeder Euro, der in die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme investiert wird, generiert einen Mehrwert von durchschnittlich 12 Euro.

Die Zeit drängt: Umso wichtiger sind daher Lösungen, die mehrfach wirken – also sowohl der Gesellschaft nutzen, Lebensräume fördern als auch Klimaschutz und Klimawandelanpassung unterstützen und somit Win-Win-Win-Lösungen für Klima, Biodiversität und Mensch schaffen.

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Moderation: Anna Hasenauer
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz