Bildungserfolg ist (auch) eine Standortfrage – Effekte benachteiligter Schullagen und kosteneffektive Lösungen (Mediengespräch, 25.06.2025)

Mittlerweile ist auch in die öffentliche Wahrnehmung vorgedrungen: Es macht einen Unterschied für den Bildungserfolg, wo die Schule liegt, die man besucht und wie die Zusammensetzung der Schüler:innen dort aussieht. Schulen in sozioökonomisch benachteiligter Lage – oft als „Brennpunktschulen“ bezeichnet – stehen besonders im Fokus.

Der bevorstehende Schulschluss, bei dem schulische Leistungen sichtbar gemacht werden, ist ein passender Anlass, auf die strukturellen Hintergründe von Bildungserfolgen zu blicken. Denn wie genau sich die benachteiligte Lage der Schule auf den Bildungserfolg auswirkt, dazu liegen mittlerweile wissenschaftliche Studien vor. Das von Diskurs. Das Wissenschaftsnetz organisierte Mediengespräche stellt die Ergebnisse aktueller Studien dazu vor.

Unter Verwendung des sog. Chancenindex, der sowohl den Bildungsstand der Eltern als auch die Umgangssprache der Schüler:innen berücksichtigt, wurde festgestellt, wie sich Bildungsergebnisse von Schüler:innen unterscheiden, die Schulen mit unterschiedlichen sozioökonomischen Hintergrund besuchen, ansonsten gleiche Startbedingungen haben. Konkret: Wie unterschiedlich sind z.B. die Chancen, von Schüler:innen in der Sekundarstufe in einer Schule mit Chancenindex Stufe 1 (niedrig) oder 7 (hohe Segregation) die Matura erfolgreich abzuschließen?

Im neuen Regierungsprogramm sind Mittel zur Ausstattung benachteiligter Schulen (65 Mio. ab 2026) vorgesehen. Dazu kann die zweite vorgestellte Studie am Beispiel der Kosten des frühen Schulabbruchs konkret zeigen, dass sich Investitionen in eine bedarfsorientierte Schulfinanzierung auch ökonomisch auszahlen und sich bereits innerhalb eines relativ kurzen Zeitrahmens von vier bis acht Jahren amortisieren.

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Moderation: Manfred Krenn
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz