Droht eine Orbanisierung Österreichs? Stimmen aus der Wissenschaft (Mediengespräch, 27. 06.2024)
Wann & Wo
Donnerstag, 27. Juni 2024
10 Uhr
Via Zoom – zur Anmeldung: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZIvcOurrz4jHdAjuyGWTFCIzcPR24N6mto0#/registration
Kontakt für Rückragen
Danyal Maneka
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz
+43 650 30 11 27 3
maneka@diskurs-wissenschaftsnetz.at
Alexander Behr
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz
+43 650-34 38 37 8
behr@diskurs-wissenschaftsnetz.at
Der Begriff „populistische radikale Rechte“ wirft viele Parteien in einen Topf, die in Wirklichkeit unterschiedliche Strategien, Ideologien und Auswirkungen auf die Demokratie in Europa haben. So kann die Fidesz-Partei von Viktor Orbán nicht demselben politischen Lager zugeordnet werden wie die FPÖ in Österreich oder die AfD in Deutschland. Gleichwohl hat Orbáns Partei die christdemokratischen Parteien Europas noch weiter nach rechts gedrängt und extrem rechte Ideologien in der Christdemokratie normalisiert. Obwohl die Fidesz-Partei 2021 aus der christdemokratischen Europäischen Volkspartei austrat, bevor die EVP die Fidesz aus der EVP ausschließen konnte, beharrt Orbán darauf, dass seine Partei die wahre Verteidigerin des Gründungsgeistes der Christdemokratie sei. Dieser Rechtsruck ist heute ein Modell für andere christlich-demokratische Parteien in Europa. So war der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz im Sommer 2023 Stargast beim Symposium der konservativen Bildungseinrichtung, Denkfabrik und Orban-Kaderschmiede MCC (Mathias Corvinus Collegium) in Esztergom.
Aus der Perspektive des Erhalts demokratischer Spielräume ist es wichtig, auf die Radikalisierung der christlich-demokratischen Mitte-Rechts-Parteien hinzuweisen. Die deutsche Geschichte der Zwischenkriegszeit lehrt uns, dass sich die Demokratie von innen heraus auflösen kann, wenn Bündnisse zwischen Konservativen und Rechtsextremen geschlossen werden. Im Mediengespräch werden die beiden geladenen Expert:innen diskutieren, wie real die Gefahr der Aushöhlung der Demokratie und der „Orbanisierung“ Österreichs im Lichte der im Herbst stattfindenden Wahlen ist.
INPUTS:
Univ.-Prof.in Dr.in Dorit Geva
Institut für Politikwissenschaft, Uni Wien
„Viktor Orbán more Jean Monnet than Jean-Marie Le Pen? Orbán’s appeal to Christian Democracy“
Institut für Politikwissenschaft, Uni Wien
„Orbáns Ungarn als Vorbild der autoritär-populistischen Rechten in Österreich“
Moderation: Prof.in Dr.in Ruth Simsa
Diskurs. Das Wissenschaftsnetz / WU Wien